Bayer verfügt am Standort Bergkamen seit Jahrzehnten über die einzigartige Kompetenz, hormonelle Wirkstoffe für die Empfängnisverhütung und Produkte der Frauengesundheit in komplexen Synthesen in hoher Reinheit industriell herzustellen und dabei chemische Synthese-Stufen und mikrobiologische Biotransformationsschritte zu kombinieren.
Die dafür eingesetzten Mikroorganismen sind Pilze, Hefen oder Bakterien, also nachwachsende und biologisch abbaubare Rohstoffe. Ein mikrobiologischer Syntheseschritt kann die Synthese um 10 chemische Stufen reduzieren. Die Biokatalyse verwendet biologisch hergestellte Enzyme als Katalysatoren. Die Enzyme weisen eine hohe Selektivität auf und funktionieren unter „milden“ Reaktionsbedingungen. Zusätzlich können sie durch sie durch sog. „Protein Engineering“ gezielt auf industrielle Prozesse optimiert werden.
Die Einsparung chemischer Syntheseschritte geht mit der entsprechenden Minderung des Verbrauchs von Rohstoffen und Energie sowie der CO2-Emisionen für deren Herstellung bzw. Einsatz einher. Grundsätzlich besitzt die Technologie ein hohes Potenzial, in Zukunft neue, nachhaltige Synthesewege für Wirkstoffe und auch Industrie-Chemikalien zu finden.